Ein blinder Blindtext

Wat?

Ein blinder Text ist ein merkwürdiges Wesen. Er sieht nichts, hört nichts und weiß nichts – und doch ist er unverzichtbar. Er lebt im Schatten der Gestaltung, unscheinbar und oft übersehen, aber ohne ihn wäre die Welt der Layouts leer und orientierungslos. Blindtexte sind die Platzhalter der Kreativität. Sie füllen Lücken, bevor echte Worte ihren Platz finden. Sie sind die Statisten auf der Bühne des Designs, die geduldig warten, bis die Hauptdarsteller – die Inhalte – eintreffen.

Okay?

Doch was macht einen blinden Text eigentlich aus? Er ist blind, weil er keine Bedeutung trägt. Seine Buchstaben reihen sich aneinander, ohne Absicht, ohne Botschaft. Er ist frei von Emotionen, frei von Interpretation. Und genau darin liegt seine Stärke: Er lenkt nicht ab, er beeinflusst nicht, er existiert nur, um Raum zu simulieren. Designer lieben ihn, weil er ihnen erlaubt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – die Form, die Struktur, die Harmonie des Layouts.


Und manchmal, wenn man ihn liest, fragt man sich: Ist er wirklich blind? Oder sieht er mehr als wir denken? Vielleicht sieht er die Freiheit, die in der Bedeutungslosigkeit liegt. Vielleicht genießt er die Ruhe, nicht verstanden werden zu müssen. Vielleicht ist der blinde Text gar nicht blind – sondern einfach nur unabhängig.

Hier ist noch ein Lernlink.